Verpackungsrecycling ohne Kompromisse bei der Patientensicherheit: SCHOTT Pharma, Corplex und Takeda demonstrieren Recycling im geschlossenen Kreislauf
Dienstag, 8. Oktober 2024, Mainz, Germany
- Gemeinsam mit Corplex und Takeda hat SCHOTT Pharma eine Pilotstudie zur Steigerung der Ressourceneffizienz und Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der pharmazeutischen Lieferkette erfolgreich abgeschlossen.
- Die groß angelegte Studie im Tonnenmaßstab belegte die technische Machbarkeit des Recyclings von Trays, die für die Verpackung und den Transport von pharmazeutischen Aufbewahrungslösungen verwendet werden, im geschlossenen Kreislauf und ergab bei der Verwendung von 70 % recyceltem Material eine Reduzierung des Treibhausgasemissionen um bis zu 50 % pro Tray
SCHOTT Pharma, ein Pionier für pharmazeutische Aufbewahrungslösungen und Verabreichungssysteme, Corplex, ein Experte für die Entwicklung, Herstellung und das Recycling von Transportverpackungen, und Takeda, ein führendes Pharmaunternehmen, treiben Lösungen für die Kreislaufwirtschaft in der Pharmaindustrie voran. Gemeinsam haben die Unternehmen eine Pilotstudie zum Recycling von Einwegverpackungen (engl. Trays) gestartet, die zur Aufbewahrung und dem Transport von Medikamentenfläschchen, Karpulen und Ampullen verwendet und derzeit nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden. "Mit unserer Zusammenarbeit wollen wir neue Maßstäbe setzen und letztlich dazu beitragen, die Umweltauswirkungen der Pharmaindustrie zu reduzieren. Mit der Entwicklung eines Recyclingprozesses für Trays im geschlossenen Kreislauf arbeiten wir an einer Lösung, die die Materialeffizienz steigert und den CO2-Ausstoß reduziert, ohne die Produktqualität oder die Patientensicherheit zu beeinträchtigen“, sagte Andreas Reisse, CEO von SCHOTT Pharma. Die Studie im Tonnenmaßstab hat gezeigt, wie Abfallbehälter voll mit Kunststoffverpackungen in zukünftige Materialquellen umgewandelt werden können. Eine von Experten begutachtete Lebenszyklusanalyse bestätigte die geringeren Umweltauswirkungen durch Recycling im geschlossenen Kreislauf: Das Material kann nach Gebrauch in gleicher Qualität wiederverwendet werden und reduziert bei einem Recyclinganteil von 70 % die Treibhausgasemissionen um bis zu 50 % pro Tray verglichen mit einem Tray aus Neumaterial. Der geschlossen Recyclingkreislauf ermöglicht dabei die Wiederverwendung von wertvollem Polypropylen in gleichbleibender Qualität.
Die Pharmaindustrie ist stark reguliert, da lebensrettende Medikamente in jedem Fall sicher zu Patientinnen und Patienten gelangen müssen. Der derzeitige Ansatz zur Vermeidung von Kontaminationen besteht in der Verwendung von Einwegkomponenten und neuen Materialien oder Rohstoffen. Dies gilt auch für Sekundärverpackungen wie Trays, die Aufbewahrungslösungen für Medikamente während der Lagerung und des Transports schützen und so eine sichere und zuverlässige Anwendung gewährleisten. Diese Einwegverpackungen werden aus hochwertigem Polypropylen hergestellt, das in der Regel nach Auslieferung an das Pharmaunternehmen als Abfall entsorgt wird. Diese Konzentration auf hohe Qualitätsanforderungen ist zwar gängige Praxis, steht aber im Widerspruch zu dem wichtigen Aspekt der Ressourcenverantwortung, der im UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goal 12) verankert ist. In einem Pilotprojekt sind SCHOTT Pharma, Corplex und Takeda der Frage nachgegangen, wie sich beide Ansprüche vereinen lassen und eine praxistaugliche Umsetzung gelingen kann.
„Seit fast 50 Jahren unterstützen wir Industrieunternehmen dabei, Recyclingmaterial in ihre Produktionszyklen zu integrieren. Bislang war der Einsatz davon in der Pharmaindustrie die Ausnahme. Wir freuen uns über die gemeinsam erarbeitete Lösung, die den Weg für Recyclingmaterial in Pharmaverpackungen ebnet“, sagt Lucas van der Schalk, CEO von Corplex.
Gemeinsam führten die drei Partnerunternehmen einen umfangreichen Großversuch durch. Im Mittelpunkt standen die Optimierung der operativen Effizienz in der Rücknahmelogistik, die Überprüfung der technischen Machbarkeit des Recyclings und die Bewertung der Umweltauswirkungen. In 13 Sammlungen wurden rund 20 Tonnen gebrauchte Verpackungen aus dem Produktionsumfeld von Takeda und SCHOTT Pharma sauber und kontrolliert an Corplex zurückgegeben. Das gesammelte Material wurde zu Granulat verarbeitet und daraus neue Trays hergestellt. Das Pilotprojekt wurde von einer umfangreichen Laborstudie begleitet, um die Qualität des Granulats und der Trays über mehrere Recyclingzyklen hinweg zu untersuchen. Die Laborergebnisse zeigten, dass Trays aus Recyclingmaterial die Anforderungen für ihre Anwendung ebenso gut erfüllen wie Trays aus Neumaterial.
Eine von dem LCA Centre durchgeführte und fachlich begutachtete Lebenszyklusanalyse bestätigte signifikante Umweltvorteile von Trays aus dem geschlossenen Recyclingkreislauf gegenüber Trays aus Neumaterialien. Die Lebenszyklusanalyse wurde gemäß den relevanten ISO-Normen und den anerkannten Standards des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) für das Treibhauspotenzial (GWP 100a) erstellt. Die Analyse ergab eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um bis zu 50 % für Trays mit einem Recyclinganteil von 70 %.
Nächste Schritte: Skalierung vom Pilot- zum Routinebetrieb und Unterstützung des gesamten industriellen Wandels
„Unsere oberste Priorität ist es, die Umweltauswirkungen unserer Produkte und Dienstleistungen nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu minimieren. Der erfolgreiche Pilotversuch hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der nächste Schritt ist nun, das Pilotprojekt gemeinsam mit unseren Partnern SCHOTT Pharma und Corplex in den Routinebetrieb zu überführen“, sagt Johanna Jobin, Global Head für Environment and Sustainability bei Takeda.
Dieses gemeinsame Pilotprojekt im Tonnenmaßstab hat erfolgreich gezeigt, dass Recycling im geschlossenen Kreislauf die Ressourceneffizienz steigern und Emissionen reduzieren kann. Im nächsten Schritt soll das geschlossene Recyclingsystem hochskaliert und Erfolgsfaktoren wie die Standardisierung von Trays überprüft werden. Insgesamt wird die Einbindung weiterer Pharmaunternehmen ermöglicht und damit der Wandel der Branche hin zu nachhaltigeren Praktiken unterstützt.
Über SCHOTT Pharma
Gesundheit ist entscheidend. Deshalb entwickelt SCHOTT Pharma wissenschaftlich fundierte Lösungen, die gewährleisten, dass Medikamente für Menschen auf der ganzen Welt sicher und einfach zu verwenden sind. Das Portfolio umfasst Aufbewahrungs- und Verabreichungssysteme für Medikamente, etwa vorfüllbare Spritzen aus Glas und Polymer, Karpulen, Fläschchen und Ampullen. Über 4.600 Menschen aus über 60 Nationen arbeiten bei SCHOTT Pharma jeden Tag daran, einen Beitrag zur weltweiten Gesundheitsversorgung zu leisten. Mit 16 hochmodernen Werken in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien ist das Unternehmen in allen wichtigen Pharma-Märkten vertreten. Über 1.000 eigens entwickelte Patente und Technologien und ein modernes R&D-Zentrum in der Schweiz unterstreichen den Innovationsfokus des Unternehmens. Die SCHOTT Pharma AG & Co. KGaA hat ihren Hauptsitz in Mainz und ist im MDAX an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Sie ist Teil der SCHOTT AG, einem Unternehmen der Carl-Zeiss-Stiftung. In diesem Sinne setzt sich SCHOTT Pharma nachhaltig für Gesellschaft und Umwelt ein und hat sich verpflichtet bis 2030 klimaneutral zu werden. Die 30 führenden Pharmahersteller injizierbarer Medikamente und insgesamt über 1.800 Kunden arbeiten mit SCHOTT Pharma zusammen. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 899 Millionen Euro. Weitere Informationen unter www.schott-pharma.com
Lea Kaiser
PR & Communications Manager